
Darf man Parkettreste oder altes Parkett im Kamin verbrennen?
Wenn du gerade renovierst oder altes Parkett entfernst, kommt schnell die Frage auf:
Kann man Parkettreste oder altes Parkett einfach im Kamin oder Ofen verbrennen?
Die kurze Antwort lautet: Nein – in den meisten Fällen ist das verboten und sogar gesundheitsschädlich. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt, erfährst du hier.
Warum Parkett im Kamin nichts zu suchen hat
Parkett sieht zwar natürlich aus, besteht aber meist nicht nur aus Holz.
Viele Parkettarten – vor allem Fertigparkett – enthalten Klebstoffe, Lacke oder Öle, die beim Verbrennen giftige Dämpfe und Feinstaub freisetzen können. Diese Stoffe können nicht nur deine Gesundheit gefährden, sondern auch den Kamin oder Ofen beschädigen.
Selbst unbehandeltes Massivparkett ist oft versiegelt oder geölt, was beim Verbrennen problematisch ist. Die Abgase können Schwermetalle und Chemikalien enthalten, die in der Raumluft oder im Schornstein landen.
Gesetzliche Regelung
Laut der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV) darfst du in Deutschland im Kamin nur naturbelassenes, unbehandeltes Holz verbrennen.
Behandeltes Holz – dazu zählen lackiertes, geöltes, verleimtes oder beschichtetes Parkett – gilt als Altholz und fällt unter die Altholzverordnung. Dieses darf nur in speziell dafür zugelassenen Anlagen entsorgt oder verbrannt werden.
Das illegale Verbrennen solcher Holzreste kann hohe Bußgelder nach sich ziehen – in manchen Fällen mehrere Tausend Euro.
Brennholz, das du bedenkenlos im Kamin verbrennen kannst, findest du auch bei OBI unter folgendem Link.
Gesundheitsrisiken beim Verbrennen von Parkett
Beim Verbrennen von Parkett entstehen häufig giftige Dämpfe, zum Beispiel:
- Formaldehyd aus Klebern
- Lösungsmittel und Lackreste
- Polyurethane und Acrylate aus Versiegelungen
Diese Stoffe können Atemwege reizen, Kopfschmerzen verursachen und bei längerer Belastung sogar krebserregend wirken.
Wohin mit alten Parkettresten?
Wenn du altes Parkett entsorgen möchtest, gibt es sichere und legale Wege:
- Wertstoffhof oder Recyclinghof:
Parkettreste gelten als „behandeltes Holz“ und können dort fachgerecht entsorgt werden. - Containerdienst oder Entsorgungsfirma:
Gerade bei Renovierungen lohnt es sich, Altholz getrennt zu sammeln. - Upcycling-Ideen:
Kleine Reste eignen sich für Bastelarbeiten, Möbelverkleidungen oder Regale. So bekommt das Holz ein zweites Leben, ohne Schaden anzurichten.
Ausnahme: Unbehandeltes Restholz
Nur wenn du ungeölte, unbehandelte Vollholzstücke hast – also keine Beschichtung, keinen Leim, keinen Lack –, kannst du sie in kleinen Mengen im Kamin verwenden.
Achte darauf, dass das Holz trocken, aber nicht zu trocken ist. Die Restfeuchte von Parkett ist in der Regel zu gering zum Verbrennen, weswegen es erst etwas Feuchtigkeit aufnehmen sollte, allerdings nicht zu viel. Mehr dazu findest du in diesem Artikel. Außerdem sollten keine Reste von anderen Bodenbelägen oder Klebern daran haften.
FAQ zu Parkett im Kamin verbrennen?
Darf ich lackiertes Parkett im Kamin verbrennen?
Nein. Lackiertes oder geöltes Parkett setzt beim Verbrennen giftige Dämpfe frei und darf laut Gesetz nicht im Kamin verbrannt werden.
Was passiert, wenn ich Parkettreste trotzdem verbrenne?
Du riskierst Bußgelder und gesundheitliche Schäden durch giftige Gase. Auch der Kamin kann durch Rückstände beschädigt werden.
Wohin mit altem Parkett?
Am besten zum Wertstoffhof oder mit dem Sperrmüll entsorgen. Kleine Reste eignen sich für kreative DIY-Projekte oder Bastelarbeiten.