
Was ist ein Schnurgerüst? – Bedeutung, Aufbau und Funktion beim Hausbau
Wenn du ein Haus oder eine Garage baust, ist das Schnurgerüst eines der ersten Dinge, die auf deiner Baustelle entstehen. Es handelt sich dabei um eine Hilfskonstruktion aus Holzpfosten und gespannten Schnüren, mit der die exakte Position des Gebäudes auf dem Grundstück festgelegt wird.
Das Schnurgerüst sorgt also dafür, dass dein Haus genau an der richtigen Stelle, in der richtigen Größe und im richtigen Winkel gebaut wird – und nicht versehentlich ein paar Zentimeter zu weit links oder schief auf dem Grundstück steht.
Wozu dient ein Schnurgerüst?
Es ist die Verbindung zwischen Planung und Praxis. Die Maße aus dem Bauplan werden mithilfe des Gerüsts 1:1 auf das Gelände übertragen.
Es dient als Orientierungshilfe für das Fundament und die Außenwände, sodass beim Aushub, bei der Schalung und beim Betonieren alles millimetergenau passt.
Kurz gesagt:
Das Schnurgerüst zeigt, wo das Haus anfängt, wo es endet und wie es ausgerichtet ist.
Wie ist ein Schnurgerüst aufgebaut?
Ein Schnurgerüst besteht in der Regel aus:
- Holzpfosten (meist 6–8 cm stark)
- Querbrettern (etwa 2–3 Meter lang)
- Maurerschnur oder Nylonschnur
Die Holzpfosten werden außerhalb des geplanten Fundaments in den Boden eingeschlagen. Auf ihnen werden Querbretter befestigt, an denen dann Schnüre gespannt werden. Diese Schnüre markieren die Außenkanten und Achsen des Gebäudes.
Tipp: Achte darauf, dass das Schnurgerüst stabil und exakt waagerecht steht – kleine Ungenauigkeiten können später teure Korrekturen nach sich ziehen.
Wer stellt das auf?
Normalerweise wird es von einem Vermessungsingenieur oder Bauleiter angelegt, der die exakten Koordinaten aus dem Lageplan übernimmt.
Wenn du allerdings Eigenleistungen beim Hausbau planst, kannst du das Gerüst auch selbst aufbauen – vorausgesetzt, du arbeitest sorgfältig und nutzt genaue Messwerkzeuge (z. B. Laser oder Nivelliergerät).
Warum ist es so wichtig?
Es ist entscheidend für den korrekten Bauablauf. Ohne es drohen schwerwiegende Fehler wie:
- Schiefe Wände oder ungenaue Winkel
- Falsch positionierte Fundamente
- Abweichungen von der genehmigten Baugrenze oder Baugenehmigung
Ein Fehler am Anfang zieht sich durch den gesamten Bauprozess – daher ist Präzision absolute Pflicht.
In diesem Artikel erfährst du wie das Schnurgerüst erstellt wird.
Tipps für dein eigenes Schnurgerüst
- Baue es außerhalb der Baugrube, damit es beim Aushub nicht beschädigt wird.
- Prüfe regelmäßig die Schnüre, besonders nach Regen oder starkem Wind.
- Nutze stabile Holzpfosten, um Bewegungen im Boden zu vermeiden.
- Kontrolliere mit einem Kreuzlinienlaser, ob alle Achsen rechtwinklig sind.
FAQ – Häufige Fragen zum Schnurgerüst
Wie groß ist ein Schnurgerüst?
Das hängt von der Gebäudegröße ab. In der Regel steht das Gerüst 50–100 cm außerhalb der späteren Fundamentkante, damit es beim Bau nicht im Weg ist.
Was kostet ein Schnurgerüst?
Wenn du es selbst baust, liegen die Materialkosten meist zwischen 50 und 150 Euro. Beauftragst du einen Vermesser, können 300 bis 600 Euro anfallen – je nach Aufwand und Größe des Gebäudes.
Wann wird das Schnurgerüst aufgebaut?
Es wird vor dem Aushub der Baugrube errichtet, sobald die Baugenehmigung vorliegt und das Grundstück vorbereitet ist.
Kann ich ein Schnurgerüst selbst bauen?
Ja, das ist möglich. Allerdings solltest du präzise arbeiten und idealerweise mit einem Nivelliergerät oder Laser messen. Ein kleiner Messfehler kann später zu großen Problemen führen.