
Typische Schadstoffe im Haus – Ein Überblick
Typische Schadstoffe im Haus – Ein Überblick: Beim Hausbau und in bestehenden Gebäuden lauern viele unsichtbare Gefahren. Schadstoffe in Baumaterialien, Möbeln oder Farben können die Raumluft belasten und die Gesundheit beeinträchtigen. Hier erfährst du, welche Schadstoffe in deinem Zuhause vorkommen können und wie du sie erkennst.
1. Schimmelpilze – ein unsichtbares Risiko
Schimmel ist einer der häufigsten Schadstoffe in Innenräumen. Er wächst sichtbar oder versteckt hinter Tapeten, Holzverschalungen oder abgehängten Decken. Schimmel kann Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen.
2. Formaldehyd – in alten Möbeln und Baustoffen
Formaldehyd findet sich in:
- Pressspanplatten, Sperrholz, Fertigparkett
- Möbeln aus den 70er-Jahren
- Lacken, pflegeleichten Textilien, Tabakrauch
Dieses Gas kann Augenreizungen und Kopfschmerzen verursachen. Seit 2016 gelten verschärfte Grenzwerte für Holzwerkstoffe. Achte auf emissionsarme Baustoffe mit Umweltzertifikaten!
Detaillierte Informationen über Formaldehyd und seine Risiken findest du hier.
3. Pestizide – nicht nur im Garten ein Problem
Pestizide können in folgenden Materialien enthalten sein:
- Holzschutzmittel auf alten Möbeln
- Teppichböden und Lederimprägnierungen
- Anstriche mit Lindan (verboten seit 2000) oder DDT (verboten seit 1972)
Diese Stoffe sind oft schwer abbaubar und gesundheitsschädlich.
4. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) – aus Farben, Lacken und Möbeln
VOC kommen aus:
- Klebern, Lacken, Farben
- Möbeln und Bodenbelägen
- Reinigungsmitteln und Farbstiften
VOC können langfristig die Gesundheit belasten. Tipp: Verwende möglichst lösemittelfreie Produkte mit dem Blauen Engel.
5. Glykole – oft in Lacken und Klebern enthalten
Glykole sind wasserlösliche Lösungsmittel, die in vielen Produkten vorkommen:
- Klebern und Versiegelungen
- Lacken und Beschichtungen
Besonders in schlecht belüfteten Räumen können sie die Raumluft belasten.
6. Asbest – ein Altbau-Problem
Asbest wurde bis 1993 in Deutschland verwendet in:
- Dach- und Fassadenplatten
- PVC-Bodenbelägen
- Nachtspeicheröfen, Dichtungen und Klebemassen
Wichtiger Hinweis: Sanierung und Entfernung von Asbest sollten von Fachfirmen durchgeführt werden, da unsachgemäße Bearbeitung die gefährlichen Fasern freisetzt. Vor Renovierungen in Altbauten ist eine professionelle Asbestanalyse dringend zu empfehlen.
Die Sanierung durch Firmen darf ausschließlich von zertifizierten Fachfirmen durchgeführt werden, um eine gefährliche Freisetzung von Asbestfasern zu vermeiden.
Detaillierte Informationen über Asbest und seine Risiken findest du hier.
7. PCB (Polychlorierte Biphenyle) – in alten Gebäuden
PCB wurde bis 1978 in Baumaterialien eingesetzt:
- Dehnungsfugen und Brandschutzmaterialien
- Transformatoren und technische Öle
Diese Stoffe sind stark gesundheitsschädlich und schwer abbaubar.
8. PAK (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe) – in alten Klebern und Teerprodukten
PAK finden sich häufig in:
- Teerestrich, Teerklebern, Teerpappen
- Bahnschwellen und Altmaterialien
PAK sind krebserregend und sollten bei Sanierungen unbedingt entfernt werden.
9. Weichmacher – in vielen Kunststoffprodukten
Weichmacher befinden sich in:
- PVC-Böden, Vinyltapeten
- Wandfarben, Lacken, Klebstoffen
- Kunstleder, Duschvorhängen
Achte auf schadstoffarme Alternativen und zertifizierte Produkte. Seit 2015 sind einige Phthalate in Spielzeug und Babyartikeln verboten.
10. Schwermetalle – in Farben und Bodenbelägen
Schwermetalle finden sich in:
- Älteren Holzschutzmitteln
- Stabilisatoren für PVC-Böden
- Fehlbodenschüttungen und Teppichböden
Besondere Vorsicht bei Altbaurenovierungen ist geboten.
11. Isocyanate – in PU-Schäumen und Lacken
Isocyanate sind Bestandteile von:
- Polyurethan-Lacken
- PU-Schäumen und Bodenversiegelungen
Diese Stoffe können Allergien auslösen. Gute Belüftung ist wichtig.
12. Elektrosmog – unsichtbare Strahlung im Alltag
Elektrosmog entsteht durch:
- Elektrogeräte und Stromleitungen
- Schnurlostelefone, WLAN, Mobilfunk
Maßnahmen zur Reduzierung:
- Abgeschirmte Kabel verwenden
- Netzfreischalter im Schlafzimmer
13. Radon – das radioaktive Gas aus dem Erdreich
Radon kann aus dem Boden oder alten Baustoffen in Häuser eindringen. Mögliche Maßnahmen:
- Radon-Messung in gefährdeten Regionen
- Verbesserte Kellerabdichtung
Detaillierte Informationen über Radon und seine Risiken findest du hier.
14. Holzschutzmittel – versteckte Gefahr in alten Bauten
Holzschutzmittel wie PCP (Pentachlorphenol, verboten seit 1989) und Lindan (verboten seit 2006) wurden in:
- Dachstühlen
- Holzbalken und Fachwerkhäusern verwendet und können giftige Dämpfe abgeben.
Detaillierte Informationen über PCP und seine Risiken findest du hier.
Fazit: Typische Schadstoffe im Haus – Ein Überblick
Viele Schadstoffe stammen aus alten Baumaterialien oder Möbeln. Wenn du renovierst oder ein Haus baust, solltest du auf schadstoffarme Produkte achten. Eine professionelle Schadstoffanalyse kann helfen, Risiken zu erkennen und die Raumluft zu verbessern. So schaffst du ein gesundes Wohnumfeld für dich und deine Familie!
Professionelle Hilfe bei der Schadstoffüberprüfung bekommst du bei uns deutschlandweit. Weitere Informationen findest du hier.