
Parkettarten im Überblick: Tipps vom Experten für langlebige Böden
Parkett ist ein zeitloser Klassiker unter den Bodenbelägen. Es sorgt für ein warmes, angenehmes Raumklima, erhöht den Wohnkomfort und ist besonders langlebig. Doch die Wahl des richtigen Parketts will gut überlegt sein. Als erfahrener Parkettleger und Baugutachter gebe ich Dir einen Überblick über die Parkettarten sowie praxisnahe Tipps, worauf Du bei der Auswahl achten solltest.
Welche Parkettarten gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man Massivparkett und Mehrschichtparkett (Fertigparkett).
Massivparkett
Massivparkett besteht zu 100 % aus Echtholz. Es wird vollflächig verklebt und überzeugt durch seine Robustheit und lange Lebensdauer. Dazu gehören unter anderem die folgenden Parketttypen:
- Stabparkett: Einzelne Stäbe, Nut-und-Feder-Verbindung, hohe Belastbarkeit
- Lamparkett: Dünne Glattkantstäbe ohne Nut und Feder, flexibel einsetzbar
- Massivdielen: Lange, breite Dielen für ein warmes Raumgefühl, pflegeleicht
- Mosaik- oder Stäbchenparkett: Geringe Einbauhöhe, robust für stark beanspruchte Räume
- Industrieparkett/Hochkantlamellenparkett: Extrem belastbar, vielseitig
- Bambusparkett: Umweltfreundlich, feuchtigkeitsresistent
- Tafelparkett: Luxuriöse Optik, individuell gestaltbar durch verschiedene Hölzer
Mehrschichtparkett
Mehrschichtparkett besteht aus 2–3 verleimten Holzschichten. Die Oberfläche ist bereits behandelt, die Verlegung einfacher und das Material formstabil. Hierzu gehören unter anderem folgende Parketttypen:
- Landhausdielen: Hygienisch, fußwarm, langlebig
- Langdielen: Hochwertige Optik, lange Dielen strecken optisch den Raum
- Schiffsböden: Optik wie Schiffsplanken, vergrößern den Raum optisch
- Zweischichtparkett: Geringe Aufbauhöhe, schwundarm, nur vollflächig zu verkleben
Parkettarten im Vergleich – Vorteile und Nachteile im Überblick
Wenn du Parkett verlegen möchtest, lohnt sich ein genauer Blick auf die verschiedenen Parkettarten. Ob Massivparkett, Landhausdielen oder Zweischichtparkett – jede Variante hat ihre eigenen Stärken. In dieser Übersicht findest du die wichtigsten Parkettarten mit Vorteilen und Nachteilen im direkten Vergleich.
| Parkettart | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Stabparkett | Sehr langlebig, mehrfach abschleifbar, klassisches Design, individuell verlegbar | Höherer Preis, aufwendige Verlegung, bedingt für Feuchträume geeignet, sehr hoher Aufbau ca. 22 mm |
| Lamparkett | Dünner Aufbau, preisgünstig, flexibel einsetzbar | Weniger langlebig als Stabparkett, mehr Fugenbildung möglich |
| Massivholzdielen | Sehr langlebig, natürliches Raumgefühl, ideal für große Räume | Teurer, arbeitet bei Feuchtigkeit, aufwendige Verlegung |
| Mosaik-/Stäbchenparkett | Geringe Aufbauhöhe, robust, vielseitige Muster | Optisch unruhig, hohe Verlegeanforderung |
| Industrieparkett (Hochkantlamellen) | Extrem belastbar, langlebig, rustikaler Look | Optisch Unruhig |
| Bambusparkett | Umweltfreundlich und nachhaltig, hart, feuchtigkeitsresistent, moderne Optik | Qualität schwankt je nach Hersteller, kann reißen, begrenzte Farbwahl, |
| Tafelparkett | Luxuriös, individuell gestaltbar, hochwertig | Sehr teuer, pflegeintensiv, anspruchsvolle Verlegung |
| Landhausdielen | Hygienisch, fußwarm, langlebig, natürliche Optik | Teurer, reagiert auf Klimawechsel, pflegebedürftig |
| Langdielen | Hochwertige Optik, strecken Räume optisch, langlebig | Empfindlich bei Feuchtigkeit, schwer zu transportieren, teurer |
| Schiffsboden (3-Stab-Parkett) | Klassischer Look, vergrößert optisch den Raum, preisgünstig | Weniger edel, Trend rückläufig, begrenzte Renovierbarkeit |
| Zweischichtparkett | Geringe Aufbauhöhe, schwundarm, fußbodenheizungstauglich | Nicht so langlebig wie Massivparkett, kann nicht so oft geschliffen werden |
Parkett und Fußbodenheizung: Worauf Du achten solltest
Nicht jedes Parkett ist für Fußbodenheizungen geeignet. Besonders Mehrschichtparkett leitet die Wärme optimal weiter und bleibt formstabil. Geeignete Holzarten sind beispielsweise folgende:
- Eiche
- Nussbaum
- Kirsche
- Bambus
Nicht geeignet sind hingegen Buche oder Ahorn – sie quellen stark.
Expertentipp: Vermeide bereits versiegeltes Parkett. Besser eignen sich Oberflächen mit oxidativ ausgehärteten Ölen oder Hartwachsölen, damit das Holz eine lebendigere Optik erhält und die Wärme und Eleganz optimal wirkt.
Welches Parkett für welche Räume?
- Massivparkett: Wohnräume, Flure, Gewerbe – hohe Belastbarkeit, mehrfach abschleifbar
- 2-Schicht-Parkett: Mietwohnungen, Räume mit Fußbodenheizung – formstabil, feuchtigkeitsbeständig
- Bambusparkett: Küche, Bad (mit Versiegelung), feuchtigkeitsresistent
Expertentipp: Prüfe immer den Unterboden und die Verlegeart. Vollverklebung bei Massivparkett garantiert lange Haltbarkeit. Schwimmende Verlegungen sind optimal, wenn der Bodenbelag nur für eine absehbare Zeit verlegt werden soll oder es sich um eine Mietwohnung handelt, da sich das Parkett in diesem Falle schnell und kostengünstig entfernen lässt. Industrieparkett ist zu empfehlen, wenn ein sehr robuster Boden gewünscht ist oder ein Industrieflair erreicht werden soll.
Parkettarten im Überblick:
Eine riesige Auswahl an Parkettböden findest du beispielsweise bei OBI oder Teppichboden.de – einfach online über die Links bestellen.
Parkett ist mehr als ein Bodenbelag – es ist ein langfristiges Investment in Dein Zuhause. Achte auf Holzart, Raum und Verlegeart. Dann hast Du viele Jahre Freude an einem schönen, langlebigen Boden.