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Lehmputz: Natürlich bauen und gesund wohnen

Lehmputz: Natürlich bauen und gesund wohnen

Lehmputz gehört zu den ältesten, natürlichsten und zugleich modernsten Innenputzen, die du verwenden kannst. Er schafft ein gesundes Raumklima, reguliert Feuchtigkeit, ist nachhaltig und lässt sich vielseitig gestalten. Wenn du darüber nachdenkst, Lehmputz in deinem Zuhause einzusetzen, findest du hier alles Wichtige zum Material, der Verarbeitung und den Vorteilen.

Was ist Lehmputz?

Er besteht aus einer Mischung aus Ton, Sand, Schluff und natürlichen Faserzusätzen. Diese Kombination sorgt für ein einzigartiges Raumklima und macht den Putz komplett diffusionsoffen. Lehm speichert Wärme, gibt sie langsam wieder ab und kann große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, ohne Schaden zu nehmen.

Vorteile von Lehmputz

Er bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, die ihn von herkömmlichen Putzen abheben:

✔️ Reguliert die Luftfeuchtigkeit

Lehm hält die relative Luftfeuchtigkeit meist zwischen 40 und 60 Prozent – ideal für gesundes Wohnen.

✔️ Wirkt gegen Schimmel

Weil Lehm Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, entstehen kaum feuchte Oberflächen. Schimmel fühlt sich darauf nicht wohl.

✔️ Vollständig ökologisch

Lehm ist naturbelassen, frei von chemischen Bindemitteln und kann sogar wiederverwendet werden.

✔️ Angenehme Wärme- und Schalldämmeigenschaften

Lehm nimmt Wärme auf, speichert sie und gibt sie langsam ab. Zusätzlich verbessert er die Raumakustik spürbar.

✔️ Optisch vielseitig

Ob glatt, strukturiert, farbig, rustikal oder modern – Lehmputz lässt sich extrem kreativ gestalten.

Welche Untergründe eignen sich?

Er kann auf vielen Untergründen verwendet werden, vorausgesetzt die Haftung stimmt.

Geeignete Untergründe:

  • Lehmsteine / Lehmputz
  • Mauerwerk aus Ziegel, Kalksandstein oder Porenbeton
  • Kalk- oder Zementputz
  • Gipskartonplatten (mit Putzträger)
  • Holzfaserplatten

Untergründe, die vorbehandelt werden müssen:

  • glatte Betonflächen (Haftgrund nötig)
  • Dispersionsfarben (anschleifen + Haftgrund)
  • Gipskarton ohne Putzträger
  • OSB-Platten (Haftbrücke oder Schilfrohrmatten)

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Lehmputz verarbeiten – Schritt für Schritt

1. Untergrund prüfen

Der Untergrund muss tragfähig, sauber und frei von losen Partikeln sein.

2. Grundierung aufbringen

Je nach Untergrund wird ein Lehmhaftgrund, Quarzgrund oder ein Putzträger verwendet.

3. Lehmputz anmischen

Er ist unkompliziert: Wasser hinzufügen, kurz quellen lassen, umrühren – fertig.

4. Grundputz auftragen

Der Grundputz wird 10–15 mm stark aufgezogen und abgezogen. Danach vollständig trocknen lassen.

5. Feinputz auftragen

Durch eine 2–3 mm starke Feinlage erhältst du die gewünschte Oberfläche – glatt, strukturiert oder dekorativ.

6. Oberfläche gestalten

Mit Spachtel, Bürste oder Schwamm lassen sich kreative Strukturen erzeugen.

7. Trocknung

Je nach Schichtdicke und Luftfeuchte trocknet Lehm zwischen 1 und 5 Tagen.

Lehmputz im Badezimmer

Er eignet sich hervorragend für Feuchträume – aber nicht im direkten Spritzwasserbereich.
Für Duschwände solltest du auf Kalkputz, Abdichtungssysteme oder Fliesen zurückgreifen.

Kosten für Lehmputz

Die Kosten variieren je nach Schichtstärke, Hersteller und Arbeitsaufwand.

Richtwerte:

  • Material: 1,50–3,50 €/kg
  • Handwerker: 40–70 €/m²
  • DIY: deutlich günstiger und sehr gut machbar

FAQ zu Lehmputz

Ist Lehmputz anfängerfreundlich?
Ja, Lehm lässt sich lange bearbeiten und sogar erneut anfeuchten.

Kann Lehmputz Risse bekommen?
Ja, feine Haarrisse sind normal und können leicht nachbearbeitet werden.

Kann ich Lehmputz überstreichen?
Am besten mit diffusionsoffenen Lehm- oder Silikatfarben.

Wie dick sollte Lehmputz sein?
Üblich sind 10–15 mm Grundputz und 2–3 mm Feinputz.

Ist Lehmputz eine gute Wahl gegen Schimmel?
Ja, seine feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften beugen Schimmel stark vor.

Fazit

Es ist ein außergewöhnlich nachhaltiger und gesunder Innenputz, der viele Vorteile bietet – von einer perfekten Feuchtigkeitsregulation über eine angenehme Raumakustik bis hin zu einer wohnlichen, natürlichen Optik.
Für Räume wie Schlafzimmer, Wohnzimmer und Arbeitsbereiche ist er eine hervorragende Wahl – und eine der ökologischsten Möglichkeiten, Innenräume zu gestalten.

Wenn du mehr über Lehm erfahren möchtest, empfehle ich dir unseren Artikel zu Lehmbauplatten.

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