
Gefälle von Dachrinnen: So findest du die richtige Neigung für eine sichere Entwässerung
Damit Regenwasser sauber abfließen kann und deine Fassade vor Schäden geschützt bleibt, braucht jede Dachrinne ein korrektes Gefälle. Die richtige Neigung sorgt dafür, dass das Wasser zuverlässig zum Fallrohr geführt wird – ohne Rückstau, Überlaufen oder unnötigen Schmutzablagerungen. In diesem Artikel zeige ich dir, welches Gefälle empfohlen wird, wie du es richtig einstellst und welche Fehler du beim Gefälle von Dachrinnen unbedingt vermeiden solltest.
Warum braucht eine Dachrinne ein Gefälle?
Auch wenn Dachrinnen auf den ersten Blick fast waagerecht aussehen, brauchen sie ein leichtes Gefälle, damit Wasser nicht stehen bleibt. Ein zu geringes Gefälle führt zu:
- stehenden Wasserstellen
- höherem Risiko für Korrosion und Frostschäden
- Verstopfungen durch Laub und Schmutz
- Überlaufen bei Starkregen
Ein zu starkes Gefälle hingegen sieht unsauber aus und kann Probleme bei der Befestigung verursachen.
Gefälle laut Norm und Praxisempfehlung
Wichtig zu wissen: Ein Gefälle ist in der Norm nicht zwingend vorgeschrieben, dennoch empfehlen Fachbetriebe und Hersteller immer eine leichte Neigung der Dachrinne. Ohne Gefälle kann Wasser länger stehen bleiben, was zu Verschmutzungen, Frostschäden und Korrosion führt.
Entscheidend ist jedoch:
Ein Gegengefälle – also eine Neigung weg vom Fallrohr – ist immer ein Mangel.
Stehendes Wasser, Überlaufen oder Rückstau sind klare Anzeichen dafür, dass die Rinne falsch montiert wurde. Ein solches Gegengefälle muss zwingend nachgebessert werden.
Optimales Gefälle für Dachrinnen
Der Standard-Wert für das Gefälle liegt bei:
2–3 mm pro Meter Rinne
Das entspricht einem Neigungswinkel von etwa 0,2–0,3 %.
Praxisbeispiel:
Eine 10 Meter lange Dachrinne benötigt ein Gefälle zwischen 20 und 30 mm.
Tipp: Bei längeren Rinnen lohnt sich ein stärkeres Gefälle – besonders in Regionen mit viel Regen.
Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du die passende Dachrinnengröße berechnest.
So stellst du das Gefälle korrekt ein
1. Höchsten Punkt markieren
Starte immer am gegenüberliegenden Ende des Fallrohrs. Dort sitzt der höchste Punkt der Rinne.
2. Tiefsten Punkt am Fallrohr festlegen
Das Fallrohr ist immer der niedrigste Punkt. Miss die Gefällehöhe z. B. 20–30 mm Unterschied zu deinem Startpunkt.
3. Halter setzen
Montiere die Dachrinnenhalter in einer gleichmäßigen Linie. Am besten nutzt du:
- eine gespannte Schnur
- oder einen Laser oder Wasserwaage
Damit wird die Neigung exakt und sauber.
4. Rinne einlegen und prüfen
Nachdem die Halter sitzen, legst du die Rinne ein und kontrollierst noch einmal mit Wasser, ob alles sauber abläuft.
Gefälle bei langen Dachrinnen
Bei Dachlängen über 12 Metern empfiehlt es sich:
- die Rinne beidseitig mit Gefälle zum Fallrohr zu führen
oder - zwei Fallrohre zu montieren
Das verhindert Überlastung und sorgt für eine gleichmäßige Entwässerung.
Typische Fehler beim Dachrinnen-Gefälle
- Zu wenig Gefälle: Wasser bleibt stehen, Frostschäden drohen.
- Zu viel Gefälle: Optisch unsauber und technisch schwer umzusetzen.
- Gefälle in die falsche Richtung (Gegengefälle): Immer ein Mangel, muss nachgebessert werden.
- Halter ungleichmäßig gesetzt: Die Rinne wirkt krumm und läuft nicht richtig ab.
Welche Dachrinne ist empfehlenswert?
Unsere Empfehlung: eine Aluminium-Dachrinne – langlebig, leicht, korrosionsbeständig.
Du findest hochwertige Modelle zum Beispiel bei OBI.
FAQ zum Gefälle von Dachrinnen
1. Wie viel Gefälle braucht eine Dachrinne?
Zwischen 2 und 3 mm pro Meter – das ist der Standardwert für sauberen Abfluss.
2. Was passiert, wenn das Gefälle fehlt?
Wasser staut sich, Frostschäden entstehen und die Rinne kann überlaufen.
3. Braucht jede Dachrinne ein Gefälle?
Ja, auch wenn die Norm es nicht vorschreibt, ist ein Gefälle empfehlenswert.
4. Was ist ein Gegengefälle und warum ist es ein Mangel?
Ein Gegengefälle ist eine Neigung weg vom Fallrohr. Es führt zu stehendem Wasser und Überlaufen – das gilt als Montagefehler und muss korrigiert werden.
5. Wie finde ich das richtige Gefälle bei langen Dachrinnen?
Entweder stärkeres Gefälle wählen oder zweite Fallrohrleitung einplanen.
6. Kann ich eine Dachrinne ohne Spezialwerkzeug einstellen?
Ja – ein Maßband, Wasserwaage, Schnur oder Laser reichen völlig aus.