
Fugenbildung im Parkett: So vermeidest du Schäden
Der Beginn eines neuen Jahres bringt für viele Parkettbetriebe einen vertrauten „Begleiter“ mit sich: Fugenbildung im Parkett. Besonders häufig tritt dieses Problem bei Zweischichtparkett auf, wenn sich unschöne Fugen und konkave Verformungen bilden. Doch was sind die Ursachen für solche Schäden und wie kann man ihnen vorbeugen?
Fugenbildung und andere Parkettprobleme im Winter
Im Winter erhalten Parkettbetriebe immer wieder Anfragen von Kunden, die sich über unschöne Fugenbildungen, Schüsselungen oder sogar Ablösungen der Deckschicht auf ihrem Boden beschweren. In vielen Fällen reagieren Fachbetriebe auf diese Reklamationen, indem sie auf natürliche Materialeigenschaften und die niedrige Luftfeuchtigkeit hinweisen. Oftmals wird bei solchen Besuchen dann auch auf die Wichtigkeit der richtigen Pflege und das Angebot von Luftbefeuchtern hingewiesen. Doch nicht jeder Kunde akzeptiert diese Erklärungen und beharrt auf einer Mängelrüge. In solchen Fällen wird häufig ein Sachverständiger hinzugezogen, um eine objektive Beurteilung der Schäden vorzunehmen.
Was tun, wenn der Schaden bereits sichtbar ist?
In einem kürzlich aufgetretenen Fall fand der Sachverständige bei seinem Ortstermin schnell die Ursachen für die Reklamation. Das betroffene Zweischichtparkett wies deutliche Fugen und konkave Verformungen auf. Einige Deckschichten waren durch Überstände auffällig, die sich sogar mit einem Daumen wegdrücken ließen, was auf eine beginnende Delaminierung hinwies.
Der Kunde hatte zwar einen Luftbefeuchter aufgestellt und auch ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit benutzt. Die Messung des Sachverständigen ergab jedoch, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum bei etwa 40 % lag – durchaus im akzeptablen Bereich. Doch was war der wahre Grund für die Parkettprobleme?
Ursachenforschung: Wie das Nutzerverhalten den Schaden beeinflusste
Durch eine genauere Untersuchung konnte der Sachverständige feststellen, dass der Raum mit einer Fußbodenheizung ausgestattet war, die mit zwei getrennten Heizkreisläufen arbeitet. Der Kunde hatte jedoch nur einen der beiden Kreise regelmäßig genutzt und den zweiten Heizkreis unberücksichtigt gelassen. Dies führte zu einer ungleichmäßigen Erwärmung des Raumes und einer höheren Temperatur in dem Bereich, der ausschließlich von einem Heizkreis versorgt wurde.
Dadurch entstand eine zu niedrige relative Luftfeuchtigkeit im Bereich der Fußbodenheizung, da diese stark beheizte Zone eine Luftfeuchtigkeit von nur etwa 30 % aufwies – viel weniger als die gemessenen 40 % in der Raummitte. Durch diese Diskrepanz wurden die Parkettplanken an der Oberfläche des stark beheizten Bereichs zu trocken, was die Fugenbildung und die Delaminierung der Deckschicht begünstigte. Eine elektronische Messung der Holzfeuchte bestätigte dies: im stark beheizten Bereich lag die Feuchtigkeit bei nur 4–5 %, während der schwach beheizte Bereich bei 6–7 % lag.
Wie man solche Schäden vermeiden kann
Nach Klärung der Ursachen konnte der Kunde verstehen, wie sein Heizverhalten die Schäden begünstigt hatte. Er entschied sich, in Zukunft beide Heizkreise gleichmäßig zu nutzen, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Raum zu gewährleisten. Der Sachverständige erklärte, dass sich die meisten der auftretenden Probleme während der Sommermonate von selbst lösen würden, wenn die Luftfeuchtigkeit steigt und das Parkett wieder aufnimmt.
Der Parkettverleger übernahm jedoch die Verantwortung für die Delaminierungen und versprach, diese durch fachgerechte Injektionen zu beheben.
Praxistipps: So schützt du dein Parkett vor Fugenbildung
Wenn du Parkett mit Fußbodenheizung kombinierst, solltest du besonders vorsichtig sein. Hier einige Tipps, wie du Schäden durch falsches Heizverhalten vermeidest:
- Heizkreise abgleichen: Achte darauf, dass alle Heizkreise im Raum aufeinander abgestimmt sind und gleichmäßig heizen.
- Hohe Temperaturen vermeiden: Vermeide zu hohe Temperaturen, da diese die Luftfeuchtigkeit an der Parkettoberfläche drastisch senken können. (Maximal 26 grad Oberflächen Temperatur)
- Nutzerverhalten anpassen: Nutze beide Heizkreise gleichmäßig, um eine konstante Raumtemperatur zu erreichen und Schäden zu vermeiden.
- Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Halte die Luftfeuchtigkeit im Raum konstant bei etwa 45–60 %, um Fugenbildung und Verformungen zu verhindern.
Sollte es im Winter immer wieder Probleme mit der Luftfeuchtigkeit geben und diese zu gering sein, empfehlen wir euch einen Luftbefeuchter von Trotec.
Indem du diese einfachen Maßnahmen beachtest, kannst du verhindern, dass dein Parkett unnötig Schaden nimmt und teure Reklamationen vermieden werden.
In diesem Artikel geht es um das perfekte Raumklima für Parkettböden.