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Dachrinnengröße berechnen – So schützt du dein Haus vor Wasserschäden

Dachrinnengröße berechnen – So schützt du dein Haus vor Wasserschäden

Die richtige Dachrinne ist entscheidend, um dein Haus zuverlässig vor Regenwasser zu schützen. Eine zu kleine Dachrinne kann schnell zu Überflutungen, Feuchtigkeitsschäden oder teuren Reparaturen führen. Deshalb solltest du die Dachrinnengröße sorgfältig berechnen – und wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie es geht.

Warum die Dachrinnengröße so wichtig ist

Die Dachrinne leitet Regenwasser sicher vom Dach ab. Wenn sie zu klein ist, kann es bei Starkregen überlaufen und Schäden an Fassade, Fundament oder Keller verursachen. Eine korrekt dimensionierte Dachrinne sorgt dafür, dass das Wasser zügig abfließt, selbst bei starken Niederschlägen.

Schritt 1: Die Dachgrundfläche berechnen

Die Basis für die Berechnung der Dachrinnengröße ist die projizierte Dachgrundfläche, also die Fläche, die dein Dach auf den Boden „wirft“, inklusive Dachüberstand.

Rechteckige Dächer

  • Länge + 2 × Überstand
  • Breite + 2 × Überstand
  • Formel: projizierte Fläche = Länge × Breite

Beispiel:

  • Länge: 12 m
  • Breite: 8 m
  • Dachüberstand: 0,5 m

(12+2×0,5)×(8+2×0,5)=13×9=117 m2(12+2×0,5)×(8+2×0,5)=13×9=117m2

Komplexe Dachformen

Zerlege dein Dach in Rechtecke, Dreiecke oder Trapeze. Berechne jede Teilfläche einzeln und addiere die Werte.

  • Dreieck: 0,5 × Basis × Höhe
  • Trapez: 0,5 × (obere Seite + untere Seite) × Höhe

Schritt 2: Regenspende und Abflussbeiwert berücksichtigen

Für die Dimensionierung der Dachrinne musst du wissen:

  • Regenspende: Niederschlagsmenge pro Hektar und Sekunde in deiner Region (l/s/ha). Typische Werte liegen z. B. bei 0,04 l/s pro m².
  • Abflussbeiwert: Anteil des Niederschlags, der tatsächlich vom Dach abfließt. Abhängig vom Dachmaterial:
DachtypAbflussbeiwert (C)
Flachdach (>3° Neigung)1,0
Leicht geneigt (≤3° Neigung)0,8
Kiesdach0,5
Extensiv begrünt0,3 – 0,6

Schritt 3: Den Wasserabfluss (Q) berechnen

Die Formel zur Berechnung des Regenwasserabflusses lautet:Q=Dachgrundfla¨che (ha)×Regenspende (l/s/ha)×AbflussbeiwertQ=Dachgrundfla¨che (ha)×Regenspende (l/s/ha)×Abflussbeiwert

Beispiel:

  • Dachfläche: 117 m² → 0,0117 ha
  • Regenspende: 0,04 l/s/ha
  • Abflussbeiwert: 1

Q=0,0117×0,04×1=0,000468 l/sQ=0,0117×0,04×1=0,000468l/s

Dieses Ergebnis zeigt dir, wie viel Wasser pro Sekunde abgeführt werden muss. Damit wählst du die passende Dachrinnengröße.

Schritt 4: Die passende Dachrinnengröße auswählen

Richtwerte für die Dachrinnengröße nach Dachfläche:

Dachfläche (m²)Dachrinnengröße (mm)Fallrohrdurchmesser (mm)
bis 257060
bis 5010080
bis 100125100
bis 160150100–120
über 160≥125 + 2 Fallrohre2 Fallrohre mind. 100

Tipp: Plane lieber großzügiger, um auch bei Starkregen keine Probleme zu bekommen.

Schritt 5: Fallrohre dimensionieren

Das Fallrohr leitet das Wasser von der Dachrinne zum Boden oder in die Regenentwässerung. Die Größe hängt von Dachfläche und Rinnengröße ab. Achte auf:

  • Befestigung alle 2 m mit Rohrschellen
  • Bei großen Dachflächen oder starkem Regen zusätzliche Fallrohre einplanen

Tipps zur Dachpflege und Wartung findest du hier.

Schritt 6: Material und Form auswählen

Materialien:

  • Zink: langlebig, Patina entwickelt sich
  • Kupfer: sehr hochwertig, grüne Patina möglich
  • Kunststoff: günstig, einfach zu montieren
  • Aluminium: leicht, korrosionsbeständig, farbig
  • Edelstahl: robust, wartungsarm

Unsere Empfehlung: eine Aluminium-Dachrinne – diese findest du direkt bei OBI.

Formen:

  • Halbrund: selbstreinigend, effizient
  • Kastenform: viel Wasseraufnahme, kann Schmutz sammeln
  • Oval oder dreieckig: für besondere Designs

Häufig gestellte Fragen (FAQ) Dachrinnengröße berechnen

1. Kann ich die Dachrinne kleiner dimensionieren, wenn ich mehrere Fallrohre nutze?
Ja, zwei Fallrohre teilen die Dachfläche, sodass kleinere Rinnen ausreichen.

2. Wie messe ich die Dachüberstände korrekt?
Messe die Länge und Breite des Hauses und addiere die Überstände auf jeder Seite.

3. Was passiert, wenn die Dachrinne zu klein ist?
Es kann zu Überlauf, Schäden an Fassade, Fundament oder Keller und Schimmelbildung kommen.

4. Welche Dachrinnenform ist am besten für Starkregen?
Halbrunde Dachrinnen sind selbstreinigend und lassen Wasser schnell abfließen, daher sehr empfehlenswert.

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