
Bauherren-Tipp: Randdämmstreifen – klein, aber entscheidend
In einem Zweifamilienhaus in Leipzig klagte der Eigentümer der unteren Wohnung über starke Lärmbelästigung durch die Bewohner im Obergeschoss. Schon einfaches Gehen verursachte laute Geräusche.
Bei der Überprüfung stellte sich heraus: In der oberen Wohnung war ein Vinylboden verlegt, doch die Estrichausgleichsmasse war in die Randdämmstreifen gelaufen. Dadurch war der Estrich fest mit den Wänden verbunden – und jeder Schritt übertrug sich direkt auf das gesamte Gebäude
Das Ergebnis: übermäßiger Trittschall, knarrende Böden und eine spürbare Schallübertragung über die Wände.
Bauherren-Tipp: Randdämmstreifen – klein, aber entscheidend
Warum Randdämmstreifen so wichtig sind
Randdämmstreifen haben eine zentrale Funktion beim Bodenaufbau:
- Sie verhindern Schallbrücken zwischen Estrich und Wand.
- Sie sorgen dafür, dass sich der Estrich frei bewegen kann, ohne zu reißen.
- Sie schützen Bodenbeläge wie Vinyl, Parkett oder Laminat vor Spannungen.
Wenn der Estrich direkten Kontakt zur Wand hat, entstehen Schallbrücken, die Trittschall und Gehgeräusche in andere Räume übertragen. Zudem kann sich die Estrichplatte bei Temperaturschwankungen nicht mehr ausdehnen – Risse, Ablösungen oder knarrende Geräusche sind die Folge.
Häufige Fehler bei der Verlegung von Randdämmstreifen
Viele Probleme entstehen durch kleine Nachlässigkeiten:
- Ausgleichsmasse läuft in die Randfuge – der Estrich verbindet sich mit der Wand.
- Randdämmstreifen werden zu früh abgeschnitten – der Schutz geht verloren.
- Fehlende Kontrolle vor dem Bodenbelag – die Fuge ist nicht mehr frei.
Solche Fehler gelten als gravierende Mängel und müssen zwingend behoben werden.
Normen und Vorschriften
Die richtige Verlegung ist auch in der DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau) geregelt. Diese schreibt vor, dass Estriche von aufsteigenden Bauteilen wie Wänden getrennt sein müssen. Nur so ist ein ausreichender Schallschutzgewährleistet.
So vermeiden Bauherren teure Nacharbeiten
Damit der Bodenaufbau fachgerecht gelingt, sollten Bauherren Folgendes beachten:
- Randfugen regelmäßig prüfen: Vor dem Verlegen des Bodenbelags sicherstellen, dass die Fugen frei sind.
- Fachbetriebe beauftragen: Gute Bodenleger wissen, wie Randdämmstreifen richtig eingebaut werden.
- Bodenaufbau dokumentieren: Fotos während der Bauphase helfen, spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
- Schallschutz ernst nehmen: Besonders in Mehrfamilienhäusern sollte der Trittschall frühzeitig beachtet werden.
Praxisfall Leipzig: Aufwendige Nacharbeiten
Im beschriebenen Fall musste der Bodenleger alle Randdämmstreifen freilegen. Dafür wurden vier Arbeitstage benötigt. Danach mussten die Sockelleisten neu montiert und die Wände ausgebessert werden.
Die Kosten für die Nachbesserung trug die ausführende Firma selbst – die Eigentümer waren nicht zahlungspflichtig, da es sich um einen eindeutigen Mangel handelte.
Hier findest du einen passenden Randdämmstreifen, den du bequem online bestellen kannst.
Fazit: Randdämmstreifen – klein, aber entscheidend
Randdämmstreifen sind ein unscheinbarer, aber unverzichtbarer Bestandteil beim Estrich verlegen. Sie sorgen für einen wirksamen Trittschallschutz, verhindern Risse und sichern die Qualität des gesamten Bodenaufbaus.
Bauherren sollten sich deshalb immer vergewissern, dass die Randfugen sauber ausgeführt sind – das spart Zeit, Geld und Ärger im Nachhinein.