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Schadstoffe & Schimmel
Formaldehyd in der Raumluft

Formaldehyd in der Raumluft

 

Immer wieder wird publik, dass Formaldehyd in der Raumluft potentielle Gesundheitsrisiken birgt. Aber was ist überhaupt Formaldehyd, wo kommt es vor und ab wann ist es gefährlich?

 

Was ist Formaldehyd?

Die Kohlen-Wasserstoff-Verbindung Formaldehyd ist ein farbloses Gas mit einem säuerlich stechenden Geruch, welcher schon bei einer geringen Konzentration zu vernehmen ist. Wenn Formaldehyd natürlich vorkommt, beispielsweise in Äpfeln oder Weintrauben, ist es nicht schädlich für den menschlichen Körper. Bei einer zu hohen Konzentration von Formaldehyd, meist verursacht durch chemische Zusätze, handelt es sich um ein potenziell gesundheitsschädliches Gas.

Formaldehyd wurde erstmalig am Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet. Zu dieser Zeit war seine gesundheitsschädliche Wirkung noch komplett unerforscht, wodurch es lange Zeit unbedenklich eingesetzt wurde. Erst seit 1986 ist die Formaldehyd-Abgabe von Holzwerkstoffen in Deutschland gesetzlich geregelt und seit 2004 ist Formaldehyd von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als krebserzeugend eingestuft. 

 

Wo kommt Formaldehyd in der Raumluft vor?

Formaldehyd kann unter anderem in Holzwerkstoffen, Isolierschäumen, Farben oder auch Lacken vorkommen. Es ist vor allem in Bindemitteln von Holzwerkstoffen nachzuweisen, wie Span- und Sperrholzplatten. Eine mögliche Formaldehyd-Belastung besteht jedoch auch bei Möbeln, Bodenbelägen, Fußleisten, Paneelen, Türzargen sowie Türblättern. Dadurch gelangt das Formaldehyd vermehrt in unsere Raumluft. Fertighäuser, welche vor 1985 fertiggestellt wurden, weisen häufig höhere Konzentrationen auf, als von der WHO empfohlen wird. Der Grund hierfür liegt in der häufigen Verwendung von Spanplatten in Wänden, Decken oder Fußböden.

 

Wie hoch darf die Formaldehyd-Konzentration in Innenräumen sein?

Die WHO empfiehlt aktuell die Einhaltung eines Grenzwertes für Innenräume von 0,1 mg/m3 bzw. 100 µg/m3.

Im Juli 2023 wurden jedoch Emissionsgrenzwerte für Formaldehyd durch die EU-Kommission festgelegt. Ab 2026 bzw. 2027 werden die folgenden Grenzwerte gelten:

  • 0,062 mg/m³ für Möbel und Gegenstände auf Holzbasis sowie die Innenausstattung von Straßenfahrzeugen
  • 0,080 mg/m³ für andere Artikel wie Leder, Kunststoffe, Baumaterialien, Textilien oder elektronische Produkte

 

Was sind die Folgen einer zu hohen Konzentration von Formaldehyd in der Raumluft?

Formaldehyd kann Reizungen der Schleimhäute, Atemwege und Augen sowie Husten, Kopfschmerzen und ein Unwohlbefinden verursachen. Zudem kann Formaldehyd ebenfalls Allergien hervorrufen oder verstärken und ist seit 2014 in der EU und seit 2011 in den USA als krebserzeugend eingestuft. Um die Überschreitung des Richtwertes der Konzentration von Formaldehyd festzustellen, damit eventuelle Gegenmaßnahmen ergriffen werden können, kann eine Untersuchung auf Formaldehyd vorgenommen werden. So können eventuell langfristige gesundheitliche Schäden vermieden werden.

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