Echter Hausschwamm: Wie du ihn erkennst, bekämpfst und Schäden vermeidest
Der echte Hausschwamm gehört zu den gefährlichsten Holzschädlingen, die deinem Zuhause erheblichen Schaden zufügen können. Doch mit dem richtigen Wissen kannst du den Pilz frühzeitig erkennen und effektiv bekämpfen. In diesem Leitfaden geht es um das Thema „Echter Hausschwamm: Wie du ihn erkennst, bekämpfst und Schäden vermeidest“
Was ist echter Hausschwamm?
Der echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) ist ein holzzerstörender Pilz, der Holzstrukturen in Gebäuden erheblich schädigen kann. Er ernährt sich von den Zellwänden der Pflanzenzellen des Holzes, wodurch dieses seine Festigkeit verliert. Besonders tragende Bauteile wie Balken oder Dielen sind gefährdet. Der Pilz bevorzugt feuchte Umgebungen, in denen er sich schnell ausbreiten kann.
Was den echten Hausschwamm besonders tückisch macht, ist seine Fähigkeit, sich in versteckten Bereichen, wie hinter Wänden oder unter Fußböden, auszubreiten. Oft bleibt ein Befall daher lange unbemerkt.
Wie erkennst du echten Hausschwamm?
Ein Befall mit echtem Hausschwamm zeigt sich durch verschiedene typische Merkmale:
- Verfärbungen im Holz
Betroffene Holzstellen verfärben sich oft gelblich, rötlich oder braun. Im fortgeschrittenen Stadium können sie sogar schwarz erscheinen. - Matschiges oder brüchiges Holz
Wenn du an befallenen Stellen kratzt, wird das Holz weich, matschig oder zerfällt in bröselige Stücke. - Fadengeflechte
Der Hausschwamm bildet ein weißliches bis gelbliches Geflecht aus dünnen Fasern. Diese sogenannten Myzelstränge breiten sich oft großflächig über Holz- und Wandflächen aus. - Fruchtkörper
Im späteren Stadium bildet der echte Hausschwamm rötlich-braune Fruchtkörper mit weißen Rändern. Diese können mehrere Zentimeter groß werden. - Muffiger Geruch
Ein modriger, erdiger Geruch deutet ebenfalls auf einen Befall hin – besonders in feuchten Kellern oder schlecht belüfteten Räumen.
Wie verbreitet sich echter Hausschwamm?
Der Pilz verbreitet sich über Sporen, die durch die Luft transportiert werden oder durch direkten Kontakt mit befallenem Material. Damit die Sporen keimen können, benötigt der Hausschwamm Feuchtigkeit. Ideal sind Bedingungen mit einer Holzfeuchte von mindestens 20 % und Temperaturen zwischen 18°C und 22°C.
Besonders gefährdet sind:
- Feuchte Wände: Undichte Stellen, schlechte Dämmung oder Kondensation schaffen optimale Bedingungen.
- Holzkonstruktionen: Balken, Dielen und Verkleidungen sind bevorzugte Ziele.
- Kellerräume: Schlecht belüftete oder feuchte Keller bieten dem Pilz ideale Lebensbedingungen.
Der Hausschwamm kann sich nicht nur über Holz, sondern auch über Wände und Mauerwerk ausbreiten, indem er seine Myzelstränge nutzt. Diese sind sogar in der Lage, wasserarme Bereiche zu überbrücken, was den Pilz besonders widerstandsfähig macht.
Was kannst du gegen echten Hausschwamm tun?
Wenn du einen Befall entdeckst, ist schnelles und gezieltes Handeln gefragt, um den Schaden zu begrenzen. Hier sind die wichtigsten Schritte:
- Feuchtigkeit beseitigen
Der erste und wichtigste Schritt ist, die Feuchtigkeitsquelle zu stoppen. Prüfe:- Gibt es undichte Rohre oder Dächer?
- Gibt es Probleme mit Kondensation oder schlechter Belüftung?
Sorge dafür, dass die betroffenen Bereiche gut trocknen können, beispielsweise durch den Einsatz von Bautrocknern.
- Befallenes Holz entfernen
Stark beschädigte Holzbauteile müssen vollständig entfernt und durch neues, unbehandeltes Holz ersetzt werden. Achte darauf, befallenes Material sorgfältig zu entsorgen, um eine Ausbreitung der Sporen zu verhindern. - Pilz abtöten
Behandle den betroffenen Bereich mit einem speziellen Holzschutzmittel gegen Pilze. Diese Mittel dringen tief ins Holz ein und töten sowohl den Hausschwamm als auch seine Sporen ab. - Trocknung und Desinfektion
Trockne die betroffenen Bereiche gründlich. Zusätzlich kannst du das Mauerwerk mit speziellen Fungiziden behandeln, um verbliebene Sporen zu eliminieren. - Professionelle Hilfe holen
Bei großflächigem Befall solltest du einen Fachmann hinzuziehen. Experten verfügen über die notwendige Erfahrung und Ausrüstung, um den Pilz nachhaltig zu bekämpfen.
Wie kannst du einem Befall vorbeugen?
Die beste Methode, echten Hausschwamm zu vermeiden, ist Vorbeugung. Hier ein paar Tipps:
- Sorge für trockene Räume
Achte darauf, dass alle Räume gut belüftet sind und keine Feuchtigkeit eindringen kann. Ein regelmäßiger Luftaustausch ist besonders in Kellern wichtig. - Überprüfe auf undichte Stellen
Kontrolliere regelmäßig Dach, Fenster und Wasserleitungen auf mögliche Undichtigkeiten. - Vermeide stehende Feuchtigkeit
Sorge dafür, dass Wasser von Hauswänden und Fundamenten abgeleitet wird, beispielsweise durch Dachrinnen und eine funktionierende Drainage. - Regelmäßige Inspektionen
Untersuche Holzkonstruktionen und schwer zugängliche Bereiche in regelmäßigen Abständen auf Schäden oder Feuchtigkeit.
Was tun, wenn du unsicher bist?
Echter Hausschwamm kann oft schwer erkannt werden, vor allem in den frühen Stadien. Wenn du dir unsicher bist, ob ein Bereich in deinem Haus befallen ist, solltest du einen Fachmann hinzuziehen. Es gibt spezielle Gutachter, die sich auf Holzschädlinge spezialisiert haben und dir helfen können, das Problem frühzeitig zu identifizieren.
Fazit
Echter Hausschwamm ist ein ernstzunehmender Holzschädling, der bei unzureichender Bekämpfung erhebliche Schäden anrichten kann. Die frühzeitige Erkennung und Beseitigung sind entscheidend, um die Stabilität deines Hauses zu bewahren. Mit präventiven Maßnahmen wie guter Belüftung, regelmäßigen Inspektionen und der Beseitigung von Feuchtigkeit kannst du das Risiko eines Befalls deutlich reduzieren.
Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je schneller du handelst, desto besser kannst du dein Zuhause schützen.